Geldanlage für die betriebliche Altersversorgung: renditestark und möglichst nachhaltig

Aon-Umfrage: Mehr als jeder zweite jüngere Arbeitnehmer akzeptiert Risiken für höhere Betriebsrente – ESG-Kriterien sind wichtig

Jüngere Arbeitnehmer in Deutschland sind bereit, Risiken bei der Geldanlage für die Betriebsrente in Kauf zu nehmen, um später höhere Leistungen zu erwarten. Großen Wert legen sie dabei auf eine Anlage nach ESG-Kriterien. Das zeigt eine aktuelle Studie des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon plc (NYSE: AON).

Im Rahmen der Studie befragte Aon im Sommer 2022 rund 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland im Alter von 18 bis 35 Jahren aus privatwirtschaftlichen Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung zu ihren Erwartungen an die betriebliche Altersversorgung. Dabei zeigte sich, dass deutlich mehr als jeder Zweite mittlere bis hohe Risiken bei der Anlage von Mitteln für die bAV akzeptiert, um später mehr Betriebsrente zu erhalten. In der Gruppe der 18-25-Jährigen bzw. der 25-29-Jährigen waren dies jeweils knapp 60 Prozent (59,4 Prozent und 59,7 Prozent), in der Gruppe der 30-35-Jährigen immerhin noch 53,3 Prozent.

„Hier deutet sich ein grundsätzlicher Mentalitätswandel an. Bei früheren Umfragen waren den Arbeitnehmern durchweg Garantien besonders wichtig“, berichtet Angelika Brandl, Partner bei Aon. „Das Wissen, dass höhere erwartete Renditen immer auch höhere Risiken bedeuten, setzt sich offenbar durch. Vor allem jüngere Arbeitnehmer sind bereit, zugunsten höherer erwarteter Leistungen Abstriche bei der Sicherheit zu machen“. Das gilt allerdings nicht für die ESG-Kriterien. Rund drei Viertel der Befragten (18-24 Jahre: 71,7 Prozent, 25-29 Jahre: 75,0 Prozent, 30-35 Jahre: 72,6 Prozent) gibt an, dass ihnen eine Anlage nach ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien wichtig ist.
„Im Wunsch junger Arbeitnehmer, dass die Geldanlage zum Aufbau einer Betriebsrente ESG-Kriterien erfüllen soll, steckt eine große Chance für Arbeitgeber“, erläutert Pascal Stumpp, Senior Consultant bei Aon. „Unternehmen, denen es gelingt, ESG-Themen – auch mittels ihrer bAV – zu etablieren und transparent zu kommunizieren, positionieren sich als attraktive Arbeitgeber, was wiederum dazu beiträgt, dass die Belegschaft dieser Organisationen mehr Widerstandskraft besitzt.”

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass Arbeitgeber bei den Auszahlungsformen vielfältiger werden können. Die Geldleistung steht zwar immer noch an erster Stelle, aber knapp die Hälfte der Befragten (47,8 Prozent) in der jüngsten Gruppe (18-24 Jahre) präferiert andere Formen der Auszahlung wie Aktien oder Sachleistungen (z.B. Produkte des Arbeitgebers, wie Lebensmittel oder Strom). In den beiden älteren Gruppen sind es immer noch 34,9 Prozent bzw. 29,8 Prozent. Angelika Brandl kommentiert dazu: „Es lohnt sich für Arbeitgeber, in jeder Hinsicht kreativ zu werden. Die Gestaltung der Betriebsrente liefert Spielraum, um jungen Arbeitnehmern attraktive Angebote zu machen und sich über ein solches Alleinstellungsmerkmal einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.“

Grafik Betriebsrente und ESG Kriterien
Werden bei der Anlage des Vermögens für die Betriebsrente ESG-Kriterien befolgt, wird das von einer großen Mehrheit jüngerer Arbeitnehmer begrüßt. Das zeigt jetzt eine repräsentative Befragung durch das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon.

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Abb. 2. Mentalitätswandel bei der Betriebsrente: Jüngere Arbeitnehmer sind bereit, Risiken einzugehen, wenn sich daraus die Chance auf eine höhere Betriebsrente ergibt. Die aktuelle repräsentative Studie des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon zeigt ein deutlich anderes Bild als frühere Untersuchungen, worin für Arbeitnehmer Garantien noch eindeutig im Vordergrund standen.

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